Dorsten, 14. Februar 2021. Die Kirchentür öffnet sich an diesem Sonntagmorgen und Bischof Michael Eberle betritt mit dem stellvertretenden Bezirksvorsteher, Hirte Dietmar Bruns, völlig unerwartet das Foyée der Kirche. 42 Teilnehmer waren vor Ort, 50 weitere Teilnehmer verfolgten den Gottesdienst am Telefon und über das Internet.
Unerwartet war der Besuch deshalb, weil der Bischof sich für die Gemeinde Emmerich angesagt hatte, dort aber der Gottesdienst witterungsbedingt an diesem Sonntag abgesagt werden musste. Nun diente er also der Gemeinde in Dorsten. Mit dem Bibelwort aus Johannes 4, 34: Jesus spricht zu ihnen: "Meine Speise ist die, dass ich tue den Willen dessen, der mich gesandt hat, und vollende sein Werk.", begann der Bischof seine Predigt.
Er wies daraufhin, dass Speise für die Funktion des Körpers lebensnotwendig sei, auch, damit er die Möglichkeit für eine gesunde Entwicklung erhalte. Auch Jesus bedurfte der natürlichen Speise. Denken wir an die Situation in der Wüste. Dennoch wies er die Jünger darauf hin, dass es seine Speise sei, den Willen des Vaters auszuführen, ihn zu vollbringen. Warum? Er wollte den Jüngern deutlich machen, dass er, genauso wie er essen und trinken müsse, nicht leben könne, ohne den Willen des Vaters zu tun. Das sei ihm ein Grundbedürfnis.
Den Willen Gottes erfüllen, ihm freudig dienen
Um dieses zu verdeutlichen, nahm der Bischof ein Beispiel aus der heutiger Zeit: Pflegekräfte. Diese würden liebevoll und aufopfernd arbeiten, oft bis an die Grenzen ihrer Kräfte gehen, mancher sogar drüber hinaus. Wenn man ein Gespräch suche, und man weiß, sie werden nicht gerade mit Reichtümern bedacht, dann ist es oft so, dass sie sagen: „Ich kann nicht anders, das ist mein Leben, so kann ich arbeiten, nur so kann ich helfen, etwas anderes kann ich mir gar nicht vorstellen!“ Und sie sagen das im Angesicht der Tatsache, dass sie physisch und psychisch oft unter ganz großem Druck stehen.
Bischof Eberle warf damit die Fragen auf: "Wie geht es uns im Werk unseres Gottes? Was bringen wir ein? Ist es uns ein Bedürfnis den Willen Gottes zu erfüllen? Ja, ist es der geistige Mikrokosmus unseres Lebens, den wir gar nicht verlassen können?" Er machte auf das verklungene Lied „Herr, mein Leben es sei dein!“ aufmerksam und erläuterte, dass er heute Morgen gern gekommen sei, um zu dienen. Man könne ihm glauben, dass er es sich auch nicht einfach mache, und dennoch sei er voller Freude, denn es sei auch sein Lebenselixier: Kind Gottes zu sein, Knecht Gottes zu sein, ihm dienen zu dürfen. Der Herr leite und begleite uns. Auch wenn nicht immer alles rosarot sei. Er, der Bischof, wünsche allen, Gott näher kommen, so dass seine Nähe auch in diesen schweren Tagen spürbar sei.
Priester Karlisch sprach in seinem Predigtbeitrag von der Liebe Gottes und der Liebe zu Gott. Sie sei das Zeichen, an dem Christen erkannt werden könnten. Diese lehre uns, den Willen des Vaters zu tun. Gott sei uns im Wort nahe und der Heilige Geist führe in die göttliche Wahrheit hinein. „Dankbar können wir hierfür sein und sagen: Vater, dein Wille geschehe!“, so endete er seine Predigtzugabe.
Hirte Bruns erinnerte an die Worte eines Priesters, in einem ersten Gottesdienst, nach einer dreimonatigen pandemiebedingten Pause: „Nun wieder Gottesdienst zu erleben ist wie „nach Hause kommen“! Ein Grundbedürfnis der unsterblichen Seele, das nicht zur Last werden will, sondern ein Wohlbefinden auslösen möchte."
Zum Ende des Gottesdienstes wurde das Musikstück „Bewahr auf deinen Wegen mich Herrn mit starker Hand“ gespielt und vorgelesen.
Mit dem Rat „Genießt das schöne Wetter“ verabschiedete sich der Bischof von der Gemeinde.
© Bezirk Dinslaken
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