Dinslaken, 18.05.2023. An diesem Himmelfahrtstag war viel los im Kirchenbezirk Dinslaken: Bezirksapostel Rainer Storck versetzte den Bezirksältesten Jürgen Follmann (66) in den Ruhestand und entlastete ihn von seinem Auftrag als Bezirksvorsteher.
Er beauftragte Bischof Michael Eberle (62) als neuen Bezirksvorsteher und verstärkte die Bezirksleitung durch die Ernennung von Evangelist Daniel Ansorge (36) als weiteren stellvertretenden Bezirksvorsteher. Den stellvertretenden Bezirksvorsteher Dietmar Bruns (65) entlastete der Bezirksapostel von seinem Auftrag als Vorsteher der Gemeinde Wesel und beauftragte an seiner Stelle als Vorsteher Priester Markus Arndt (47) aus der Gemeinde Wesel.
313 Gottesdienstteilnehmer erlebten die vielen Handlungen in diesem Gottesdienst mit. Den Bezirksapostel begleiteten der zuständige Bezirksapostelhelfer Stefan Pöschel, die Bischöfe Michael Eberle und Peter Johanning, einige Bezirksverantwortliche der angrenzenden Kirchenbezirke sowie die Gemeindevorsteher des Kirchenbezirks Dinslaken. In seinem Schreiben an die Gemeindemitglieder im Kirchenbezirk von Anfang April hatte der Kirchenpräsident den Wechsel in der Bezirksleitung und die weiteren Veränderungen informiert (siehe Meldung vom 05.04.2023).
Ruhesetzung des Bezirksvorstehers Follmann
Der Bezirksälteste Jürgen Follmann hatte die letzten zwölf Jahre den Bezirk Dinslaken geleitet. Seit dem 28. September 1980, seit mehr als 42 Jahren, diente er als Amtsträger in verschiedenen Ämtern, davon insgesamt 27 Jahre als Gemeindevorsteher in den Gemeinden Oberhausen-Schmachtendorf, Duisburg-Hamborn und Dinslaken. Für fünf Jahre war er gleichzeitig Vorsteher von zwei Gemeinden. Ab Ende 2010 leitete er über 12 Jahre als Bezirksvorsteher den Kirchenbezirk Dinslaken. Als Bezirksvorsteher war er zudem zuständig ab 2011 für die Betreuung der Gemeinden in Aserbaidschan und Georgien, die er regelmäßig aufsuchte. Bezirksapostel Rainer Storck würdigte in seiner Ansprache die kirchlichen Aktivitäten von Jürgen Follmann und unterstrich seinen großen Fleiß, seinen tiefen Glauben und sein Dienen in der Stille, sein Organisationstalent und Durchsetzungsvermögen im positiven Sinne sowie seine absolute Loyalität zum Apostelamt bei der Erfüllung der ihm übertragenen Aufgaben in leitender Funktion. Der Bezirksälteste sei "durch und durch und ur-neuapostolisch", zog Bezirksapostel Rainer Storck ein sehr persönliches Fazit. Dabei hätte er auch immer gewusst, von wem er den Amtsauftrag erhalten habe. Dies sei in seiner klaren, verständlichen und menschennahen Wortverkündigung ebenfalls zum Ausdruck gekommen. Dabei sei er begeistert von der Sache Jesu gewesen, auch wenn es manchmal im persönlichen oder familiären Bereich nicht einfach gewesen sei. Der Bezirksapostel schloss seine Ansprache mit einem sehr persönlichen Dank an den Bezirksältesten für die durch die vielen gemeinsamen Erlebnisse, nicht zuletzt auch im Missionsgebiet, gewachsene Freundschaft. Im Anschluss an die Beauftragungen und Ernennung versetzte der Bezirksapostel den Bezirksältesten Jürgen Follmann in den Ruhestand und entlastete ihn von seinem Auftrag als Bezirksvorsteher.
Beauftragung und Ernennung
Nun wandte sich der Bezirksapostel Storck Bischof Eberle, Priester Arndt, Evangelist Ansorge und Hirte Bruns mit der Bemerkung zu, dass das Nachfolgende nicht nur ihnen, sondern allen Amtsträgerinnen und Amtsträgern gelte: "Was brauchen wir, um die Gemeinden und Bezirke zukünftig zu betreuen?", fragte der Bezirksapsotel die Anwesenden. Er verwies sodann insbesondere auf die Aussage Jesu Christi, dass der Missachtung der Gebote und Werte des Evangeliums das Erkalten der Liebe folge (vgl. Mt 24,12). Dies sei Realität in der Welt und das mache auch nicht vor der Gesellschaft und der Kirche halt. Die Liebe zu Gott und dem Nächsten erkalte, weil man die Gebote Gottes und die Werte des Evangeliums zunehmend missachte, so der Kirchenleiter. Ergänzend führte er aus, dass Jesus Christus zukunftsbezogen in den Sendschreiben der Gemeinde zu Ephesus zwar ein gutes Zeugnis ausgestellt habe, allerdings tadelte, dass sie die erste Liebe verlassen habe (vgl. Offb. 2,1-4). Jesu Jünger und Nachfolger erkenne man an der Liebe, darauf habe Jesus selbst hingewiesen (vgl. Jh 15,9-12), und dies solle auch bei den nun neu übertragenen Aufgaben in der Pflege der Anvertrauten erkennbar sein. Sodann beauftragte der Bezirksapostel Bischof Eberle als Bezirksvorsteher und Priester Arndt als Vorsteher der Gemeinde Wesel und ernannte Evangelist Daniel Ansorge zum stellvertretenden Bezirksvorsteher. Er entlastete den Hirten Dietmar Bruns von seinem Vorsteherauftrag für die Gemeinde Wesel, den er dreißig Jahre lang ausgefüllt hatte. Hirte Dietmar Bruns bleibt weiterhin tätig als stellvertretender Bezirksvorsteher.
Gott ist Retter der Hoffnungslosen
Seine Predigt stellte Bezirksapostel Storck unter das Bibelwort aus Jh 7,33: Da sprach Jesus: Ich bin noch eine kleine Zeit bei euch, und dann gehe ich hin zu dem, der mich gesandt hat. Als Einstieg nahm Bezirksapostel Storck Bezug auf den Willkommensgruß des Bezirksältesten Follmann, in dem dieser auch ausgeführt hatte, dass die Gemeinden und der Bezirk im Hinblick auf den Himmelfahrtsgottesdienst in großer Erwartung und Hoffnung stünden. Als Mensch könne er die Erwartungen verstehen, er ginge selbst mit Erwartungen in den Gottesdienst, so der Bezirksapostel. Allerdings könne nur Gott diese Erwartungen durch die Wirksamkeit des Heiligen Geistes erfüllen.
Die große Hoffnung habe es ihm aber angetan und er stellte die Frage: Wie steht es denn mit deiner Hoffnung, ich spreche jetzt mal vom Leben, lieber Christ, liebes Gotteskind, liebe Schwester, lieber Bruder? Die Hoffnung sei elementar für unser Leben, für die Lebensgestaltung. "Man sage ja so, die Hoffnung stirbt zuletzt", zitierte der Bezirksapostel ein Sprichwort. Wenn jemand die Hoffnung aufgebe, dann sei es auch vorbei. Beispiele aus dem Leben seien eine schwerste Erkrankungen oder gar Schiffbrüchige. Wenn in diesen schlimmen Situationen irgendwann die innere Stimme sage: es ist jetzt vorbei, ich habe keine Hoffnung mehr, dann ist es das Ende. Es gebe viele Menschen, die kaum noch Hoffnung in sich tragen, in irgendeiner Weise selbst ihr Leben gestalten zu können, sondern nur fremdbestimmt seien. Hinzu kämen vielleicht noch Schicksalschläge und dann gehe noch der letzte Funke Hoffnung verloren, was nicht bedeute, dass man nicht mehr weiter lebe. Aber man lässt es dann einfach laufen und dann tut es auch nicht mehr so weh. Solche Situationen gebe es, seit es Menschen gebe.
Nun komme er zurück auf die große Hoffnung, so der Bezirksapostel, und zitierte den Bibeltext, der aus dem Gebet einer Frau aus dem damaligen Volk Israel namens Judith zu Gott stammt: Denn nicht in der Übermacht liegt deine Kraft, und deine Herrschaft ruht nicht auf den Starken, sondern du bist ein Gott der Erniedrigten, ein Helfer der Geringen, ein Beistand der Schwachen, ein Beschützer der Verachteten und ein Retter der Hoffnungslosen! (vgl. Judith 9,11). Das sei unser Gott und das wolle er der Gemeinde mitgeben und jeder der es braucht, soll dieses Bibelwort mitnehmen.
Jesus schenkt das Heil Gottes
Nach der Bibellesung aus Apg 1,4-12, ging Bezirksapostel Storck auf das Himmelfahrtsgeschehen und das Bibelwort aus Jh 7,33 ein und erläuterte den Gläubigen, was es bedeute, Jesus Christus nachzufolgen. Jesus sei ja aus der Herrlichkeit auf diese Erde gekommen und Menschensohn geworden. Aus einer Vollkommenheit, Erhabenheit und Souveränität sei er in die Niederungen der Erde gekommen und er liebt die Menschen in allen Facetten des menschlichen Daseins. Jesus kommt nicht auf die Erde, um sein Leben zu verwirklichen, sondern um einen Auftrag Gottes zu erfüllen, nämlich einen Weg für die Menschen zurück zu Gott zu bereiten. Er überwinde das Böse, er überwinde den Tod, und gehe wieder zurück zu Gott, seinem Vater. Dies geschehe nicht auf eine Weise wie bei den Engeln, von denen in der Heiligen Schrift hier und da geschrieben sei. Jesus gehe als Menschensohn in die Herrlichkeit zurück, also als wahrer Gott und wahrer Mensch mit dem Auferstehungsleib, dorthin, wo er herkam. Das zeige sehr deutlich, dass das Heil Gottes nicht allein darin bestehe, dass die Sünde, der Tod überwunden und Friede auf Erden ist, sondern auch, dass wir in die Herrlichkeit, in diesen reinen und erhabenen, vollkommenen Bereich gehen dürfen.
Jesus der Mittler
Dann denken wir am Himmelfahrtstag auch daran, dass Jesus wiederkommt. Obwohl er nicht mehr auf dieser Erde ist, liebt er die Menschen weiter und ist Mittler am Thron Gottes für uns unvollkommene Menschen gegenüber dem Vollkommenen. Er habe als Mensch gelebt und gelitten und vermittele zwischen Gott und den Menschen. Er wisse auch, was es bedeute, keine Hoffnung mehr zu haben, wie möglicherweise im Garten Gethsemane vor seiner Kreuzigung.
Wenn wir an die Wiederkunft Christi denken, dann müssten wir Menschen heute zunächst einmal glauben, was die Heilige Schrift, was die Lehre der Apostel Jesu, uns sagt. Wir seien nicht in der Situation des Sehens, wie damals die Jünger und Apostel die Himmelfahrt Jesu gesehen haben, sondern in der Situation des Glaubens. Nur durch den Glauben könnten wir wahrnehmen, dass es wahr ist, dass Jesus wiederkommt. Und das werde uns angeboten durch das Wirken des Heiligen Geistes in den Gottesdiensten, in denen die Predigt uns den Glauben stärkt. Der Heilige Geist bezeugt es: ja, es ist göttliche Realität, dass Jesus Christus in den Himmel aufgefahren ist, er bereitet uns die Herrlichkeit und er wird wiederkommen.
Jesus sendet auch dich
Für uns gelte es nun, darüber nachzudenken, wie unser Glaubensstand sei, regte Bezirksapostel Storck an. Denn es gehe letztlich darum, dass Jesus uns sendet. Jesus habe seine Jünger, seine Apostel gesendet, um sein Werk fortzusetzen und den Weg des Heils zu eröffnen. Hierbei ist es zunächst wichtig, an uns selbst zu arbeiten, in dem wir immer mehr das Wesen Jesu annehmen. Aber es gebe auch für uns als Christen eine Mission nach außen, in unsere Umgebung hinein. Jesus habe klare Beispiele für die Arbeit in seinem Auftrag in seinen Gleichnissen gegeben (vgl. Mt 25,14-40). Es gelte, mit den empfangenen Gaben zu arbeiten, auch wenn die Möglichkeiten für die Gläubigen durchaus unterschiedlich seien, und sich dabei auch dem Nächsten zuzuwenden. Wir würden zwar als Einzelne das Elend in der Welt nicht beseitigen können, aber lasst uns dem Nächsten in seinem seelischen oder irdischen Elend eine Hilfe sein, appellierte der Bezirksapostel an die Gemeinde. Das bedeute es, ein Jünger Jesu zu sein. Wenn wir dieses tun, seien wir auf dem Weg, auch einmal HImmelfahrt halten zu können.
Die Hoffnung der Christen
Der Bezirksälteste Follmann ging in seinem Predigtbeitrag in besonderer Weise darauf ein, wie wichtig die Hoffnung für uns neben Glaube, Liebe und Frieden Gottes sei. Er betonte, dass die Hoffnung imstande sei, den Glauben an Jesus Christus und die Liebe zu Gott und dem Nächsten wieder zu entfachen sowie den Frieden mit Gott in der Seele wieder herzustellen. "Wir haben einen Gott der Hoffnung, der immer hilft", rief er den Anwesenden zu. Wir sollten nur aushalten bis ans Ende, wie wir es einmal im Konfirmationsgelübde gesagt haben. Vielleicht gäben wir manches Mal viel zu früh auf. Die Hoffnung, dass Gott uns die Himmelfahrt ermöglicht und seine Herrlichkeit schenkt, dürfe nie sinken. "Wenn wir etwas mit Jesus Christus beginnen, gibt es immer ein gutes Ende", so der Bezirksälteste. Diese Hoffnung mache uns stark, auch den Verlust geliebter Angehöriger zu überstehen. Als Christen hoffen wir auf ein Wiedersehen bei der Wiederkunft Christi. Davon können wir ein Zeugnis ablegen und werden nicht hoffnungslos. "Jesus Christus kommt wieder", das wäre den Jüngern bei der Himmelfahrt Christi nochmals bestätigt worden. Unsere Aufgabe sei es, dem Vorbild Jesu nachzueifern, nämlich Gott und den Nächsten zu lieben und mit den empfangenen Gaben zu dienen. Dies sei der Weg für uns, um auch einmal in die Herrlichkeit Gottes zu gelangen.
Naherwartung Christi durch Hoffnung
Bezirksapostelhelfer Stefan Pöschel stieg in seinen Predigtbeitrag ein mit dem Gedanken, dass das Himmelfahrtsgeschehen für uns Menschen eine Herausforderung oder auch Zumutung sei, nämlich die Berichte darüber, dass ein Mensch in den Himmel gefahren sei, einen Bereich, in den wir nicht sehen können. Das aber sei das Prädikat des Christen und die Anforderung, das zu glauben und zu erfassen. Wir drücken es auch aus in unserem Glaubensbekenntnis, aber es soll nicht nur aufgeschrieben sein, sondern es regt dazu an, sich damit auseinander zu setzen, was die Zumutung darstelle. Man müsse nämlich selbst zu dem eigenen Glaubensbekenntnis kommen: Ich glaube, dass der Herr Jesus so gewiss wiederkommen wird, wie er gen Himmel gefahren ist ..., wie es in unserem neunten Glaubensartikel niedergelegt ist. Das sei unser Kern und die Botschaft. Hoffnung beträfe immer die Zukunft und der Heils- und Erlösungsplan sei eine große Zukunftsvision. Er bliebe nicht stehen bei der Auferstehung Christi, sondern beinhalte auch die Himmelfahrt, auf die wir als Nachfolger Christi die größte Hoffnung setzen dürfen. Vielleich habe die Hoffnung hier und da etwas nachgelassen. Dann könne dieser Himmelfahrtstag dazu genutzt werden, die Naherwartung Jesu Christi wieder an die erste Stelle im Herzen und der Seele zu platzieren, so wie es bei den Jüngern und Nachfolgern Christi im Urchristentum war. Die Naherwartung werde gestärkt, wenn die Hoffnung auf die Wiederkunft sich mit der Sehnsucht nach Jesus Christus verbinde, so der Bezirksapostelhelfer. Das geschehe regelmäßig in der Feier des Heiligen Abendmahls. Damit leitete der Bezirskapostelhelfer die Vorbereitung auf die Feier des Heiligen Abendmahls ein.
Nach der Feier des Heiligen Abendmahls und des Heiligen Abendmahls für die Entschlafenen führte der Bezirksapostel die Amtshandlungen durch und beendete den Gottesdienst mit Gebet und trinitarischem Schlusssegen.
© Bezirk Dinslaken
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