Borken, 20. Februar 2019. Aus den Gemeinden Borken und Bocholt feierten 53 Teilnehmer mit Bischof Michael Eberle an diesem Mittwochabend den Gottesdienst.
Als Grundlage des Gottesdienstes benutzte er das Bibelwort aus Römer 8, 28: Wir wissen aber, dass denen, die Gott lieben, alle Dinge zum Besten dienen, denen, die nach seinem Ratschluss berufen sind.
Kämpfe und Anfechtungen
So manche Seele müsse Kämpfe durchstehen und frage sich: "Warum ich?", "Warum, lieber Gott, hast du dies und jenes zugelassen?". Nicht immer kämen wir als Starke in den Gottesdienst. Heute Abend sollte wieder bewusst gemacht werden: „er lässt mich nicht los, der Liebe Gott lässt mich nicht alleine, er begleitet mich durch die Kämpfe und Anfechtungen.“ Manchmal würden Dinge geschehen, Dinge von denen wir nicht verstünden, warum sie geschehen. Auch er, so sagte der Bischof, hätte solche Gedanken schon gehabt. Es hätte zehn Jahre gedauert, bis er eine Sache verstand und die Erfahrung, die er damals gemacht hatte, einsetzen konnte.
Gott würde uns nicht jeden Wunsch erfüllen. Eltern täten das auch nicht, denn sie hätten immer das Maß und das Ziel im Auge. Gott führe uns immer weise und so, dass wir dem Ziel näher kommen könnten. Apostel Paulus hatte den lieben Gott auch gebeten: "Nimm den Pfahl aus meinem Fleisch". Er wollte effektiver arbeiten. Er wollte mehr tun. Es ging ihm nicht darum, dass er ein angenehmeres Leben hatte. Eigentlich könnte man denken, dass der liebe Gott einen solchen Wunsch erhören müsse - so eine vornehme Bitte! Aber darum ging es dem lieben Gott gar nicht. Deutlich sollte werden, dass Paulus auch mit dem Pfahl im Fleisch Großes wirken und Großes leisten konnte.
Prüfungen fördern die seelische Entwicklung
Gott lasse Prüfungen für uns nicht zu, um uns die Freude zu nehmen, sondern er mache dies aus folgenden drei Gründen, erklärte der Bischof:
- um die Reifung voranzutreiben
In der Bibel könne man lesen, von einem Mann der Aussatz hatte. Das bedeutete damals den Ausschluss aus der Gesellschaft. Seine Freunde rieten ihm: "Geh´ zu dem Propheten hin, der kann dir helfen". Er reiste von Damaskus bis zum Propheten hin, aber der Prophet wollte nicht herauskommen, er schickte bloß seinen Knecht. Der Knecht sagte ihm: "Tauche dich siebenmal in den Jordan und du bist rein." Der Aussätzige sagte: "Wir haben bessere Wasser in Damaskus, in dieses Schmutzwasser soll ich mich eintauchen?" Der Jordan war zu der Zeit schon bekannt dafür, dass er viel Abwasser führte. Seine Begleiter rieten ihm dennoch dazu. Er tat es und wurde daraufhin rein. Es ging nicht um das Untertauchen im Jordan, sondern um den Glauben an das Wort Gottes durch den Propheten und die Befolgung dieses Wortes. Solche Erlebnisse lassen die Seele eines Menschen reifen.
- um die Erkenntnis zu stärken
Am Beispiel des Zachäus sähe man, wie die Erkenntnis gestärkt würde. Nachdem Jesus bei ihm eingekehrt war, sagte er: "Deinem Haus ist heute Heil widerfahren." Warum sagte Jesus diesen Satz? Zachäus wollte alles, was er zu Unrecht erworben hatte, zurückgeben und noch einen Teil mehr. Darum sagte Jesus: "Deinem Haus ist heute Heil widerfahren." Weil die Erkenntnis da war – Zachäus hatte sein getanes Unrecht erkannt, es bereut und sich dem Herrn zugewandt.
- um einen Blick in die Zukunft zu gewähren
Der Bischof erwähnte das Erlebnis von Petrus mit dem Hauptmann Cornelius. Petrus wollte ursprünglich nicht zu diesem Römer gehen. Nach den damaligen, religiösen Gesetzen war dies auch nicht erlaubt. Eine Stimme befahl Petrus dennoch zu Cornelius zu gehen. Dann ging ihm ein Licht auf, er ließ sich vom Heiligen Geist lenken. Schließlich taufte er ihn sogar und seine ganze Familie. Er konnte einen Blick in die Zukunft der Heidenmission tun, weil er dem Heiligen Geist gefolgt sei.
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