Bocholt, 31.07.2019. Am Mittwochabend durften die Gemeinden, Bocholt und Borken, den Gottesdienst mit Bischof Michael Eberle erleben. Die Gemeinde Borken war hierzu nach Bocholt eingeladen.
Der Bischof stellte den Gottesdienst unter das Bibelwort aus Galater 3, 14: Als ich aber sah, dass sie nicht richtig handelten nach der Wahrheit des Evangeliums, sprach ich zu Kephas öffentlich vor allen: "Wenn du, der du ein Jude bist, heidnisch lebst und nicht jüdisch, warum zwingst du dann die Heiden, jüdisch zu leben?"
Nach der Bibellesung einer Jugendlichen aus der Gemeinde: Galater 3, 23-29, ging Bischof Eberle zunächst auf das Lied der Sänger „Wie fein und lieblich“ (CB 372) ein, in dem es um das Miteinander ging.
Ringen um Einheit gestern
Auch in dem Bibelwort ging es um das Miteinander in der Gemeinschaft der damaligen Christen, erklärte der Bischof. Die Apostel und Jesus selbst waren Juden, pflegten auch ihre Traditionen und erfüllten die Gebote. Mit einem Nichtjuden zu sprechen, ihm die Hand zu reichen oder gar seine Speisen zu essen, war für den normalen Juden undenkbar. Apostel Petrus (Kephas) suchte jedoch in einer heidenchristlichen Gemeinde in Antiochien Zuflucht, weil die Christen in Jerusalem zunehmend verfolgt wurden. Dort lebte er, nahm am Gemeindeleben teil und teilte mit der Gemeinde sogar die Speisen. Weitere Judenchristen, die den Ruf hatten, noch streng auf die Befolgung des mosaischen Gesetzes zu achten, flohen nach Antiochien und hätten den Heidenchristen gerne ihre Traditionen und Lebensweise aufgezwängt. Als sie feststellten, dass ihr Apostel Petrus mit den Heidenchristen Gemeinschaft hatte und ihm deswegen Vorwürfe machten, zog dieser sich tatsächlich von den Heidenchristen zurück. Das nahm nun Apostel Paulus, selbst Judenchrist und sogar ausgebildeter Pharisäer, zum Anlass für das oben wiedergegebene Bibelwort. Er empfand das Verhalten Petrus‘ als heuchlerisch. Für ihn war der Glaube an Christus und nicht das mosaische Gesetz der Heilsweg und forderte ein klares Bekenntnis zur Freiheit in Christus. Am Ende dieses Konflikts konnte man sich in einer Apostelversammlung einigen, sodass man weitgehend von den Forderungen an die Heiden abrückte.
Ringen um Einheit heute
Was hat das nun mit uns zu tun?, fragte Bischof Eberle die Gemeinde. Man solle den Nächsten nicht mit der Brille der eigenen Traditionen beurteilen, erläuterte er weiter. Dem Nächsten solle man nicht seine Vergangenheit, Herkunft oder Eigenarten vorwerfen, sondern Brücken bauen und Toleranz üben. Mit dem Zitat „Gib mir die Hand, die meine reich ich dir. Die Losung sei: zum Himmel reisen wir …“, aus dem Lied „Zu lernen bleibt noch unsern Seelen viel“ (GB 334), beendete Bischof Eberle seine Predigt.
Bezirksevangelist Horst Preuten verdeutlichte in seiner Predigtzugabe, dass die Christen sich auch heute zur Einheit entwickeln müssten. Niemandem dürfe vorgeworfen werden, dass er anders sei. „Gott liebt alle Menschen: die Guten, die Bösen und die ganz Bösen“, zitierte er einen Ausspruch des Stammapostels. Jesus Christus, sein Evangelium mit dem Gebot zur Nächstenliebe, stünden in der Mitte. Wenn wir uns daran ausrichten, sind wir auf dem richtigen Weg.
© Bezirk Dinslaken
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