Nordrhein-Westfalen/Kamp-Lintfort, 17.06.2020. Im Mai öffnete in Kamp-Lintfort die 18. Landesgartenschau in Nordrhein-Westfalen ihre Tore. Die Neuapostolische Kirche ist als Teil des interreligiösen Garten Eden mit dabei.
Dort gestalten Kirchenmitglieder aus dem Niederrhein jeden Dienstag um 12 Uhr ein „Wort des Glaubens“.
Die Landesgartenschau Kamp-Lintfort 2020 ist die 18. Landesgartenschau des Landes Nordrhein-Westfalen. Die Stadt Kamp-Lintfort richtet sie vom 5. Mai bis zum 11. Oktober 2020 auf dem ehemaligen Zechengelände der Schachtanlage Friedrich Heinrich 1/2 (Bergwerk West) sowie am Kloster Kamp aus.
Der ursprüngliche Starttermin am 17. April musste aufgrund der COVID-19-Pandemie in Deutschland verschoben werden. Seit dem 5. Mai sind alle Außenbereiche offiziell unter Auflagen geöffnet.
Garten Eden
Mit der Landesgartenschau öffnete am 5. Mai auch der Garten Eden. Initiiert wurde das Projekt von verschiedenen Kirchen und Moscheevereinen der Stadt Kamp-Lintfort. Zur Planung und Durchführung wurde 2018 der „Verein zur Förderung der interreligiösen Gemeinschaft in Kamp-Lintfort“ gegründet. Wie der Name schon deutlich macht, versteht sich der Verein als eine Gemeinschaft, die auch über das Jahr 2020 hinaus die Zusammenarbeit und den Dialog zwischen den Religionen fördern will.
Das Ergebnis der knapp zweijährigen Vorbereitungszeit zeigt sich nun auf dem ehemaligen Zechengelände. In der Mitte des Gartens steht ein Olivenbaum, umgeben von Stelen, die Verse aus Koran, Thora und Bibel enthalten. In drei Ecken gibt es sogenannte Kommunikationsecken, also Orte, in die sich die Besucher zum Gespräch und für ein paar ruhige Minuten zurückziehen können. In der vierten Ecke steht eine Bühne mit Vordach, unter dem etwa 40-60 Personen Platz finden (unter Corona-Bedingungen zwölf Personen).
Außerdem gibt es im Garten einen Wunschbaum, einen Quellstein, sowie Hochbeete mit zahlreichen Pflanzen, die die drei abrahamitischen Religionen aus ihren Heiligen Schriften kennen. Die Neuapostolische Kirche Westdeutschland beteiligte sich mit einer Spende von 10.000 Euro aus dem Budget der Öffentlichkeitsarbeit am Bau des Projekts.
„Wort des Glaubens“
Jeden Tag gibt es auf der Landesgartenschau ein umfangreiches Veranstaltungsprogramm, an dem sich auch der Garten Eden beteiligt. Um 12 Uhr gibt es ein zehnminütiges „Wort des Glaubens“, das dienstags von der Neuapostolischen Kirche gestaltet wird. Zudem bietet der Garten Eden weitere Veranstaltungen, die wegen der Platzverhältnisse teils an anderen Orten auf dem Gelände stattfinden.
Ausdruck der Zusammenarbeit der Kirchen in Kamp-Lintfort war am Pfingstmontag die jährliche ökumenische Andacht auf der Abteiwiese des Kloster Kamp, in direkter Nachbarschaft zum Landesgartenschau-Gelände. Weit über zweihundert Zuhörer lauschten dem Dargebotenen. Beteiligt waren die Katholische Kirchengemeinde St. Josef, die Evangelische Kirchengemeinde Lintfort, die Neuapostolische Kirchengemeinde Kamp-Lintfort sowie die Evangelisch-Freikirchliche Gemeinde Lintfort.
Konzert des Orchesters Niederrhein
Am Samstag, 20. Juni 2020, lädt die Neuapostolische Kirche unter dem Motto „Gemeinsam statt einsam“ zu einem Konzert ein. Ausführender ist der Spieler- und Gesangskreis der Neuapostolischen Kirche Niederrhein. Geboten wird ein Mix christlicher und volkstümlicher Melodien, ergänzt durch kleinere Sprechbeiträge. Beginn ist um 11 Uhr auf der Stadtwerke Bühne der Landesgartenschau.
Es sind in den nächsten Monaten noch weitere glaubensbezogene und musikalische Vorträge sowie Andachten geplant, die in der Regel an einem Samstag oder Sonntag um 17 Uhr stattfinden.
Öffnungszeiten und Preise
Die Landesgartenschau ist täglich von 9 bis 19 Uhr geöffnet. Tageskarten gibt es für Erwachsene zum Preis von 18,50 Euro (ermäßigt 14 Euro). Schüler und Studenten zahlen 14 Euro, Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren 2 Euro.
Landesgartenschauen im Rückblick
Die Landesgartenschau Kamp-Lintfort 2020 ist die 18. Veranstaltung dieser Art in Nordrhein-Westfalen. Inzwischen schreibt das Landwirtschaftsministerium sie im Drei-Jahres-Rhythmus aus. Gartenschauen sind grüner Motor der städtebaulichen, touristischen und regionalwirtschaftlichen Veränderung. In Kamp-Lintfort wird der Strukturwandel von der Bergbaustadt in eine moderne Wohn- und Hochschulstadt über die Entwicklung des neuen Zechenparks als „Grünes Rückgrat“ erfolgreich weitergeführt.
Die letzte Landesgartenschau in NRW fand 2017 in Bad Lippspringe statt. Hier engagierten sich neuapostolische Christen im „Glaubensgarten“. Vertreter von sieben Religionen setzten damals ein Zeichen der Toleranz und des Friedens. Im Juli 2017 besuchte Bezirksapostel Rainer Storck den Glaubensgarten, ein Jahr später fand dort im Beisein von Stammapostel Jean-Luc Schneider eine Andacht statt.
© Bezirk Dinslaken