Dinslaken, 24.06.2020. Bezirksapostel Rainer Storck besucht am Mittwochabend den Kirchenbezirk Dinslaken und nimmt einen Wechsel in der stellvertretenden Bezirksleitung vor. Ihn begleiten Apostel Stefan Pöschel und Bischof Michael Eberle.
Der Gottesdienst wurde per IPTV in die Gemeinden des Kirchenbezirks Dinslaken übertragen und konnte ebenfalls über Telefoneinwahl miterlebt werden.
Schon für Karfreitag, 10.04.2020, war eigentlich der Besuch des Bezirksapostels Rainer Storck im Kirchenbezirk Dinslaken geplant. Aber wie bei so vielen Planungen haben der Ausbruch der Corona-Epidemie und die folgenden Kontaktbeschränkungen diese ebenfalls zunichte gemacht. So diente Bezirksevangelist Horst Preuten als stellvertretender Bezirksvorsteher eben weiter und der angekündigte Wechsel in dieser Funktion zum Hirten Dietmar Bruns, Gemeindevorsteher in Wesel, verschob sich zunächst.
Auf Horst Preuten folgt Dietmar Bruns
Seit 43 Jahren ist Horst Preuten (65) als Amtsträger der Neuapostolischen Kirche ehrenamtlich tätig. In 1977 empfing er durch den damaligen Bezirksapostel Emil Schiwy das Unterdiakonenamt. Nach der Ordination zum Diakon (1980) und Priester (1982) war Horst Preuten viele Jahre in der Gemeinde Voerde-Friedrichsfeld im damaligen Kirchenbezirk Duisburg-Hamborn als Seelsorger in vielen Funktionen (in der Gemeinde, Jugend-, Kinder- und Öffentlichkeitsarbeit) tätig. Ab Ende 1994 dient er der Gemeinde Voerde-Friedrichsfeld als Vorsteher und empfing in 1996 das Hirtenamt. Nach der Ruhesetzung von Bezirksevangelist Dander in 2003 wurde Horst Preuten als sein Nachfolger zum Bezirksevangelisten für den Bezirk Duisburg-Hamborn durch Bezirksapostel Wilhelm Leber ordiniert und im September 2005 nach der Bezirksstrukturreform für den neu geschaffenen Kirchenbezirk Dinslaken bestätigt. Zusätzlich zu seinen Aufgaben als stellvertretender Bezirksvorsteher war Horst Preuten in den vielen Jahren seiner Amtstätigkeit auch immer wieder eine zeitlang Gemeindevorsteher in den Gemeinden Emmerich, Duisburg-Beeck, Dorsten-Hervest, Dorsten und Dinslaken-Hiesfeld. So haben ihn viele Geschwister aus dem persönlichen Umgang als zuständigen Seelsorger kennen- und schätzen gelernt. Bezirksapostel Rainer Storck würdigte Horst Preuten als überaus fleißigen, gradlinigen Amtsträger, dem kein Weg zu weit gewesen und der in der zwischenmenschlichen Begegnung immer sehr bescheiden geblieben sei. Sowohl seinen Segensträgern als auch zu allen seinen Amtsbrüdern sei Horst Preuten absolut loyal gewesen. Man hätte immer gewusst, wofür Horst Preuten steht. "Wir werden solche Brüder in Zukunft vermissen", so schloss der Bezirksapostel und entband den Bezirksevangelisten von seiner aktiven Tätigkeit und vesetzte ihn in den Ruhestand. Allerdings wird Horst Preuten weiter in der Krankenbedienung tätig sein und auch für Trauerfeiern zur Verfügung stehen, wozu ihn der Bezirksapostel beauftragte.
Es ist ein schönes Detail, dass Hirte Dietmar Bruns (62) in demselben Gottesdienst wie Bezirksevangelist Preuten das Unterdiakonenamt empfing. Er hätte, so der Bezirksapostel, ebenfalls schon 43 Amtsjahre gedient, es kämen aber noch ein paar hinzu. Dietmar Bruns wurde 1984 zum Priester ordiniert und empfing in 1993 das Evangelistenamt und wurde zugleich als Vorsteher der Gemeinde Wesel beauftragt. Von 1995 bis 1997 war er zusätzlich als Vorsteher der Gemeinde Bocholt tätig. Im Oktober 2014 empfing er durch Apostel Schorr das Hirtenamt. Mit der stellvertretenden Bezirksleitung kämen nun noch Aufgaben mit einer größeren Verantwortung auf ihn zu, so der Bezirksapostel, er sei aber schon ein erfahrener Gemeindeleiter und kenne den Kirchenbezirk. Zwei Empfehlungen gab der Bezirksapostel dem neuen stellvertretenden Bezirksleiter mit auf den Weg. Zum einen, er solle so bleiben, wie er ist. "Er ist immer gut, wenn man seine Persönlichkeit behält, auch nicht versucht, jemanden zu kopieren oder nachzuahmen", erläuterte der Bezirksapostel. Zum anderen wolle er als zweiten Punkt auf ein paar Eigenschaften hinweisen, die für die kirchliche Aufgabe dringend gebraucht werden: Geduld aufbringen; Ruhe und Frieden bewahren, besonnene Entscheidungen treffen. Nach dem Jawort des Hirten zu dieser neuen Aufgabe, ernannte ihn der Bezirksapostel zum stellvertretenden Bezirksvorsteher des Kirchenbezirks Dinslaken.
Hier könnt ihr einen Videoausschnitt zu dieser Handlung anschauen.
Vorurteile und Vorwürfe fallen lassen
Den Gottesdienst leitete der Bezirksapostel ein mit Gedanken zum Jahresmotto "Christus macht frei". Er ging auf die durch die Corona-Pandemie bedingte Beschränkungen ein, dass monatelange keine Präsenzveranstaltungen stattfinden konnten. Hierdurch sei das Jahresmotto etwas zu kurz gekommen. Es hätte in den Gemeinden nicht die Dynamik entfalten können, wie es der Stammapostel zum Jahresauftakt gewünscht habe. Bezirksapostel Storck verwies auf die biblische Begebenheit der Ehebrecherin, die verurteilt und gesteinigt werden sollte (vgl. Joh 8,2-11). Christus habe auf zwei Ebenen befreit: zunächst einmal behielt die Frau ihr Leben, sie kam frei. Sie stellte sich jedoch ihrer Schuld und ließ sich von Jesus sagen, dass sie hinfort nicht mehr sündigen solle. Auch in unserem Leben solle die in den Gottesdiensten durch die erlebte Sündenvergebung gewonnene Freiheit eine Dynamik entfalten, dass wir immer mehr Sünde meiden. Die zweite Ebene der Befreiung sei die der Ankläger gewesen: sie hätten die mitgebrachten Steine, sinnbildlich die Vorurteile und Vorwürfe, fallengelassen. Dies verband der Bezirksapostel mit einem Auftrag: wo immer möglich, sollen wir Vorbehalte und Vorurteile fallen lassen, Steine der Anklage aus dem Weg räumen. Er könne versichern: das macht frei.
Tabubruch aus Liebe
Es ginge um ein historisches Geschehen. Jesus trifft die Samariterin am Jakobsbrunnen (vgl. Joh 4,5-41) und führt ein längeres Gespräch mit ihr. Er bricht dabei vorurteilslos alle Konventionen, da er aus der Sicht eines frommen Juden nicht mit heidnischen Samaritern verkehren durfte. Dazu war es damals ein gesellschaftliches Tabu für einen Juden, eine Frau in der Öffentlichkeit anzusprechen. So erläuterte der Bezirksapostel kurz den Hintergrund des Bibelworts aus Johannes 4,9a: "Da spricht die samaritische Frau zu ihm: Wie, du, ein Jude, erbittest etwas zu trinken von mir, einer samaritischen Frau?" Diese Frau war zunächst regelrecht erschrocken, dass Jesus sie ansprach. Aber dieses Handeln aus Liebe führt zu diesem Gespräch, in dessen Verlauf die Frau erkennt: Du bist der Messias. Sie berichtet das den Menschen in ihrer Dorfgemeinschaft, die Jesus dann selbst kennenlernen. Jesus und seine Jünger bleiben zwei Tage in dem samaritischen Dorf, was damals eigentlich undenkbar war. Als Jesus und seine Jünger das Dorf wieder verlassen, glauben seine Bewohner an ihn als den verheißenen Messias. "Was wäre passiert, wenn der Herr Jesus sich an die Tradition gehalten hätte?", fragte der Bezirksapostel die Gottesdienstteilnehmer. "Er hat sich darüber hinweggesetzt und ist auch zu denen hingegangen, zu denen man hätte nicht hingehen dürfen. Es wäre eigentlich nach damaligen Traditionen verboten gewesen."
Vorurteile gebe es heute noch genause, ob wir es wahrhaben wollten oder nicht, bei jedem von uns. Das hänge unter anderem auch damit zusammen, wie es uns gehe, ob wir uns ungerecht behandelt fühlten, wir schlechte Lebensumstände durchmachten oder das Empfinden hätten, zu kurz zu kommen. Es ginge um eine Sache, aber wir projizieren es auf Menschen, die vielleicht in den Genuss dessen gekommen sind, was wir gern haben wollten. Und dann wollten wir vielleicht mit solchen Menschen nichts zu tun haben und grenzen sie vielleicht aus, erläuterte der Bezirksapostel. Die Lehre aus der Begebenheit am Jakobsbrunnen müsse aber sein, alle Vorbehalte und Vorurteile zu überwinden. Denn Gott will, dass allen Menschen geholfen wird. Anders als durch unser vorbildliches Handeln aus Liebe sei die christliche Mission, das Evangelium weiterzutragen, nicht zu erfüllen.
Predigtbeiträge von Bezirksevangelist Preuten und Apostel Pöschel
In seinem letzten Predigtbeitrag im aktiven Dienst rief Bezirksevangelist Preuten die Gläubigen dazu auf, die Steine der Anklage, der Vorurteile und Vorbehalte fallen zu lassen. Steine hätten nur einen sehr geringen Wert. Die Anklage des Anderen, die Vorurteile und Vorbehalte gegenüber dem Anderen seien nichts wert. Wenn man die Steine aus den Händen fallen ließe, könne Jesus Christus dafür Gold der Wahrheit in unsere geöffneten Hände geben. Dieses Wertvolle sollten wir festhalten. Dann seien wir frei in Christus. Pure Liebe habe Jesus damals am Jakobsbrunnen bewiesen, als er alle Vorbehalte fallen ließ. Wenn wir den Nächsten lieben, können wir leichter alle Vorbehalte ausräumen.
Vorbereitend auf die Sündenvergebung und die Feier des Heiligen Abendmahls malte Apostel Pöschel die historische Situation mit Jesus, der Ehebrecherin und den Anklägern im Tempel aus. "Man hat jemanden ertappt bei einem Fehler, und jetzt sind da Menschen, die machen sich Mühe, denjenigen vor Gericht zu bringen.", verallgemeinerte der Apostel die historische Situation und übertrug sie auf heute. Die Ankläger haben vielleicht diese Frau durch die Stadt gezerrt, hätten wohl die Steine mitgebracht, vielleicht sogar besonders ausgesucht und längere Zeit getragen. Man habe unheimlich viel aufgewandt, um dem Anderen weh zu tun und fühlte sich durch Gesetz und Recht bestätigt. Der Apostel riet den Gläubigen, sich nicht so viel Mühe mit den Vorwürfen gegenüber dem Anderen zu machen. Vielmehr gelte es, die Vorwürfe fallen zu lassen. Dies würde die Dynamik zur Freiheit in Christus entfalten: zur Freiheit hat euch Christus befreit (Gal 5,1). Dies verlange aber danach, nach der Sündenvergebung nicht einfach weiterzumachen wie bisher, sondern sich bewusst auf die Entwicklung zu konzentrieren, Brautgemeinde Jesu Christi zu werden, um am Hochzeitsmahl des Lammes teilzuhaben (vgl. Off 19,6-9).
© Bezirk Dinslaken
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