Westdeutschland/Dortmund, 28.06.2020. „Was ist unser Mangel? Wie gleichen wir den wirklichen Mangel aus?“ Mit diesen Fragen beschäftigte sich der 16. Videogottesdienst aus Dortmund.
Am Beispiel der Speisung der Fünftausend zeigte Bezirksältester Thorsten Junk auf, dass Christus dem geistlichen Mangel abhelfen kann.
"Danke, dass es dich gibt. Danke, dass du da bist.“ Mit diesen Worten begrüßte Bezirksältester Thorsten Junk, Leiter des Kirchenbezirks Marburg, am Sonntag, dem 28. Juni 2020 die Zuschauer und Zuhörer des Videogottesdienstes. Gezielt sprach er die Jugendlichen, die Alleinlebenden, die Kranken und die an, die schon lange keinen Gemeindegottesdienst mehr besucht haben. „Merci, dass du heute da bist.“
Trügerischer Heißhunger
Grundlage für den Gottesdienst war das Bibelwort aus Philiper 4,19: „Mein Gott wird aber all eurem Mangel abhelfen nach seinem Reichtum in Herrlichkeit in Jesus Christus.“
Zunächst verdeutlichte Bezirksältester Junk am Beispiel der Schokolade, dass die Menschen oft die Sensibilität für das in ihrem Leben verlieren, was ihnen guttut und was sie brauchen. Oft bleibe es nicht bei dem Stück Schokolade – schnell sei eine ganze Tafel gegessen, weil der Körper aufgrund des Blutzuckerspiegels Heißhunger entwickelt. „Trügt uns nicht unser Empfinden, wie wir unseren Mangel ausgleichen“, fragte der Bezirksälteste.
Als Beispiel für den trügerischen Reichtum führte er das Gleichnis vom „Reichen Kornbauern“ an, der erst spät erkannte, dass sein Reichtum, das, was in seinen vielen Scheunen lagerte, den wirklichen Mangel nicht ausglich.
Die Speisung der Fünftausend als Beispiel
Im weiteren Verlauf der Predigt stand die biblische Überlieferung der „Speisung der Fünftausend“ im Mittelpunkt. Jesus habe damals den irdischen Mangel erkannt, ihn nicht beklagt, sondern nach einer Bestandsaufnahme für die vorhandenen fünf Brote sowie zwei Fische gedankt und diese gesegnet.
„Lasst uns in unserem Leben auch ab und zu eine Bestandsaufnahme machen“, riet Bezirksältester Junk seinen Glaubensgeschwistern. Dabei gelte es, den Blick nicht auf vermeintliche Mängel zu richten – denn oftmals hätten diese ihren Ursprung im eigenen Egoismus. Stattdessen gelte es auf die Gaben zu schauen, die Gott gegeben hat.
Gott kann dich gebrauchen
Manch einer frage sich vielleicht „Was soll ich bringen? Was ist meine Kraft?“ Doch Jesus zauderte nicht, als man ihm die wenigen Brote und Fische brachte. Er nahm sie, dankte und segnete sie. „Als sündige Menschen haben wir nichts zu bringen, aber das Wenige können wir dem Herrn schenken. Gott kann dich gebrauchen – auch dich, der du vielleicht schon lange nicht mehr im Gottesdienst warst.“
Am Ende verteilte Jesus dann nicht selbst das Brot, erläuterte Bezirksältester Junk weiter, sondern er forderte die Jünger auf, selbst tätig zu werden: „Er gibt uns den Auftrag, zu den Menschen hinzugehen und ihnen von Jesus Christus zu berichten, ihnen das Brot des Lebens zu bringen, ihnen die herzliche Liebe Jesu zu zeigen, ihnen Zeit zu schenken.“ Dies gelte auch im Blick auf den kommenden Sonntag, wo die neuapostolischen Christen weltweit der Verstorbenen gedenken.
Wenn jeder seine Gaben teilt, werden alle satt
Das Ergebnis des Teilens der Gaben war, dass alle satt wurden. „Gott schenkt die Gaben, Jesus Christus segnet sie. Es erscheint wenig, aber wenn du und ich das, was wir haben in Dankbarkeit teilen, dann wird jeder satt“, fasste der Bezirksälteste zusammen. Das betreffe die ganze Palette des Seins und Habens, des Lebens und Besitzes.
Sein Aufruf: „Lasst uns Werkzeuge sein und nachdenken: Was kann ich denn teilen? Was kann ich denn verteilen? Vielleicht sind es fünf Minuten Telefonieren. Vielleicht ist es ein liebes Wort. Vielleicht ist es ein Gebet. Mach mit!“
Ansprache an die Kinder
In seinem Predigtbeitrag wendete sich Bezirksevangelist Markus Woeste (Bezirk Ennepe-Ruhr) an die Kinder und berichtete von dem Gelähmten, den seine Freunde vor Jesus brachten. Der Sohn Gottes beendete hier den natürlichen Mangel, seine Krankheit, und vergab ihm auch seine Sünden. Er behob also auch den nicht sichtbaren, geistlichen Mangel.
Der Bezirksevangelist ermunterte die Kinder, Freunde für andere zu sein, ihnen von Jesus zu berichten und für sie zu beten. „Jesus schreibt nicht unsere Arbeiten in der Schule, aber er hilft uns und kann für uns regeln, dass wir einmal in den Himmel kommen und auf ewig bei ihm sein können.“
Musik durch Orgel und Violine
Mit dem Gebet „Unser Vater“, der Verkündigung der Sündenvergebung und dem Schlusssegen ging der Gottesdienst zu Ende. Musikalisch wurde er von Orgel und Violine mitgestaltet. Die beiden Musiker stammen aus Essen und Marburg und musizierten an diesem Sonntag erstmals gemeinsam.
Gemeinsame Videogottesdienste ab Juli
Der Gottesdienst am kommenden Sonntag ist der vorerst letzte Gottesdienst aus Dortmund, der für die neuapostolischen Christen aus Westdeutschland gesendet wird. Ab dem 12. Juli senden die vier deutschen Gebietskirchen abwechselnd und reihum Videogottesdienste, die sich an alle Interessierten im deutschsprachigen Raum richten.
Der nächste Videogottesdienst aus Dortmund wird dann wieder am 2. August 2020 gesendet – mit Bezirksapostel Rainer Storck als Dienstleiter.
© Bezirk Dinslaken