Deutschland/Dortmund, 11.10.2020. Zum 21. Mal wurde am Sonntag, dem 11. Oktober 2020 ein Videogottesdienst aus der Kirchenverwaltung in Dortmund gesendet. Bezirksevangelist Eberhard Dodt rief in der Predigt dazu auf, als Nachfolger Jesu Zeichen zu setzen und dem Nächsten so zu begegnen, wie Jesus den Menschen gegenübertrat.
Grundlage für den Gottesdienst am Sonntag nach Erntedank war das Bibelwort aus Matthäus 7,12: „Alles nun, was ihr wollt, dass euch die Leute tun sollen, das tut ihr ihnen auch! Das ist das Gesetz und die Propheten.“
Der Dank verbindet
Bezirksevangelist Eberhard Dodt, Leiter des Kirchenbezirks Dortmund, ging in der Predigt zunächst auf die „bunte Gemeinde“ ein, die an diesem Morgen vor den Bildschirmen und Telefonen den Gottesdienst aus Dortmund verfolge. Dabei griff er das Lied des kleinen Orchesters auf, dass diese vorgetragen hatten: „Unser Mund kann froh lobsingen“.
Dies verbinde alle Gottesdienstteilnehmer: Der Dank an Gott für das Angebot der Erlösung, für seine Liebe, die er allen Menschen anbietet. „Lasst uns Gott Lob darbringen für alles Gute, dass er getan hat.“
Der „Lehrer“ Jesus Christus
Durch Jesus Christus hat Gott den Menschen auch gezeigt, wie sie leben sollen, leitete der Bezirksevangelist auf das Bibelwort über. Zudem habe Gott die Menschen zur Nachfolge aufgerufen. Der „Lehrer“ Jesus Christus sei hier das Vorbild.
Er hinterließ den Menschen mit dem Bibelwort „Alles nun, was ihr wollt, dass euch die Leute tun sollen, das tut ihr ihnen auch!“ eine goldene Regel. In der Gesellschaft bekannt sei eher das Bibelwort, dass der alte Tobias seinem Sohn mitgab: „Was du nicht willst, dass man dir tu, das füg auch keinem anderen zu!" (Tobias 4,16). Jesus dagegen habe das positiv ausgedrückt.
„Wir wünschen uns, dass andere Menschen uns gegenüber freundlich, zuvorkommend, großzügig und wertschätzend sind – und Jesus sagt: Dann verhaltet euch ihnen gegenüber ebenso“, führte Bezirksevangelist Dodt weiter aus. Es gelte also im Gegensatz zum Tobias-Wort zunächst in Vorleistung zu treten, so wie Jesus das an vielen Stellen auch getan habe. „Das passt zum Sohn Gottes, denn er hat durch sein Opfer die größte Vorleistung gegenüber allen Menschen gegenüber gebracht.“
Beispiele aus dem Leben Jesu
„Ich lade alle ein, dass wir ein paar Schritte mit Jesus gehen, um zu schauen, was er gesagt und getan hat“, so der Bezirksevangelist und führte in der Folge mehrere Beispiele an. So habe Jesus Anteil an den Verhältnissen und Bedürfnissen der Menschen genommen. Manchmal merke man selbst nicht, dass einen jemand brauche und sind mit eigenen Dingen beschäftigt. „Jesus schenkt uns Aufmerksamkeit, er wendet sich uns zu. Lasst uns das auch tun“, so die Ermunterung im Gottesdienst.
Jesus habe sich zudem in herausragender Weise unterschiedlichen Menschen zugewandt. „Wie damals und heute machte die Gesellschaft Unterschiede in der Wertigkeit mancher Menschen“, mahnte Bezirksevangelist Dodt. Jesus habe sich Frauen und Kindern zugewandt, Sündern und Zöllnern. „Als Nachfolger Jesu wollen wir nicht ausgrenzen und Unterschiede betonen, sondern ganz klar Stellung beziehen, dass alle Menschen gleich wertvoll sind.“
„Unsere Gedanken und unser Auftreten mögen doch wie bei Jesus übereinstimmen“, nannte der Bezirksevangelist in der Predigt ein drittes und letztes Beispiel.
Jeder kann etwas bewegen
Priester Marc Philipp Schüttler, Vorsteher der Gemeinde Dortmund-Scharnhorst, griff Gedanken aus dem Musikstück „Ins Wasser fällt ein Stein auf“ und ermunterte, im eigenen Umfeld Zeichen zu setzen: „Wenn wir versuchen, uns so zu verhalten, wie Jesus es uns vorgelebt hat, dann wird das weite Kreise ziehen und irgendwann Auswirkungen haben.“
Als positives Beispiel führte er die gegenseitige Rücksichtnahme in der Corona-Pandemie an. „Wir tragen die Maske, um andere zu schützen. Lasst uns diese Achtsamkeit auch in Zukunft so weiter umsetzen, damit wir als Menschheit etwas bewegen können.“
Streitigkeiten zügig beseitigen
In der Vorbereitung auf die Sündenvergebung führte Bezirksevangelist Eberhard Dodt das Jesuwort aus Matthäus 5,25 an: „Vertrage dich mit deinem Widersacher sogleich, solange du noch mit ihm auf dem Weg bist, auf dass dich der Widersacher nicht dem Richter überantworte und der Richter dem Gerichtsdiener und du ins Gefängnis geworfen werdest.“
„Manchmal schieben wir die Vergebung vor uns her oder fühlen uns gegebenenfalls als Verlierer und warten auf den anderen“, führte der Bezirksevangelist aus. Der Sohn Gottes habe den Ratschlag gegeben, Streitigkeiten möglichst schnell zu beseitigen. „Als Nachfolger Jesu sind wir aufgerufen, mit dem Thema Vergebung anders umzugehen als Menschen, die Jesus gar nicht kennen.“
Orchester gestaltet Gottesdienst mit
Mit dem Gebet „Unser Vater“, der Verkündigung der Sündenvergebung und dem Schlusssegen ging der Gottesdienst zu Ende. Musikalisch wurde er von Orgel, Klavier sowie einem Teil des Bezirksorchesters Niederrhein mitgestaltet. Zudem gab es Sologesang, unter anderem zum Anschluss das Stück „You Raise Me Up“.
Insgesamt verfolgten mehr als 20.000 Teilnehmer per YouTube und Telefon den Gottesdienst aus Dortmund live mit. Nächste Woche wird der zentrale Videogottesdienst aus Stuttgart gesendet, am 25. Oktober aus Berlin.
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