Emmerich 29.12.2021. Im letzten Gottesdienst diesen Jahres wünscht Apostel Stefan Pöschel gleich zu Beginn den Gläubigen den Frieden des Auferstandenen. Diesen Frieden gelte es zu ergreifen, unabhängig davon, ob jemand zurzeit unbeschwert und entschleunigt seine Tage verbringen könne oder aber im Gegenteil voller Sorgen sei.
Apostel Stefan Pöschel feierte mit 46 Gottesdienstteilnehmer den letzten Gottesdienst im Jahr 2021 in der Gemeinde Emmerich, Kirchenbezirk Dinslaken. Der Gottesdienst wurde über das kircheninterne IPTV-Portal und öffentlich auch über den YouTube-Kanal der Neuapostolischen Kirche Westdeutschland übertragen. Schon lange vor Gottesdienstbeginn herrschte emsiges Treiben in und um das Emmericher Kirchengebäude. Der Übertragungswagen war eingetroffen und das Team des Übetragungwagens installierte die Technik. Der Gottesdienst zum Jahresabschluss sollte in die Gebietskirche Westdeutschland übertragen werden.
Christus, des lebendigen Gottes Sohn
Am Jahresanfang hatte Stammapostel Schneider den neuapostolischen Christen das Jahresmotto Christus unsere Zukunft gegeben. Apostel Pöschel stellte vor dem Hintergrund des nun durchlebten Jahres 2021 mit seinen teilweise beunruhigenden Ereignissen jedem Gläubigen die Frage, was aus dieser Losung geworden sei. Er verglich die Situation mit dem biblischen Bericht nach Matthäus 16, 15.16, aus dem das Bibelwort als Grundlage für diesen Gottesdienst stammte: Er sprach zu ihnen: Wer sagt denn ihr, dass ich sei? Da antwortete Simon Petrus und sprach: Du bist der Christus, des lebendigen Gottes Sohn. Anders als die Zeitgenossen hätten die Jünger und engsten Wegbegleiter Jesu aufgrund ihrer Erlebnisse und Erfahrungen in ihm den verheißenen Messias, den Sohn Gottes erkannt.
Unsere Erfahrungen mit Christus
In den aufgeregten Zeiten heute habe ein jeder seine Erfahrungen gemacht. "Am Anfang des Jahres haben wir gesagt: Jesus Christus, Du bist unsere Zukunft, du bist unsere Mitte. Du bist unser Vorangänger für meine Gemeinde, für meine Familie, für mich selbst. Wir haben ihn erlebt im Lauf des Jahres. Und jetzt kommt auch so eine Zwischenbilanz, wie Jesus Christus sie einforderte oder erfragte bei seinen Nachfolgern: Was meint ihr denn, wer bin ich? Wie seht ihr mich? Wie habt ihr mich erlebt? Eine Frage, die man sich sehr wohl einmal in einem Jahresabschluss-Gottesdienst stellen kann. Und beantworten kann sie sich nur jeder selbst von uns, ganz individuell; natürlich wir auch als Gemeinde, klar, aber zunächst einmal geht es um jedes einzelne Herz, jede einzelne Seele.", so der Apostel.
Vielleicht habe man auch gefragt, warum Gott die eine oder andere Tragödie nicht verhindert habe. Mit seinem Hinweis bezog sich der Apostel auf ein Prophetenwort, dass die Gedanken und Wege Gottes viel höher als die von Menschen seien (Jesaja 55, 8.9). Wir seien in guter Gesellschaft des "Nicht-Verstehens". Gottes Handeln in Jesus Christus war und ist Menschen oft nicht begreiflich. Zur Begründung verwies der Apostel auf die Fußwaschung, die im Johannesevangelium (Joh 13,1-15) berichtet ist. An einem scheinbar einfachen Beispiel verdeutlicht Jesus seinen engsten Wegbegleitern, dass sie noch nicht alles verstehen; sie würden es aber später erfahren (Joh 13,7). Dies sei auch ein besonderer Trost für uns. Der Heilige Geist lehre uns, Gott in seinem wahren Wesen zu erfassen, nämlich als Gott der Liebe, als Gott der Barmherzigkeit und als Gott, bei dem kein Ding unmöglich sei. Dieser Gott wolle uns auch fernerhin begleiten.
Christus ist und bleibt unsere Zukunft
Krisen seien oft Augenöffner, so fuhr der Apostel fort, sie legen Stärken und Schwächen bei Menschen offen. Alte Mechanismen funktionierten dann häufig nicht mehr. Der Erfolg des Handelns stelle sich trotz richtigen Mitteleinsatzes in vielen Lebenssituationen nicht mehr wie gewohnt ein. Das mache etwas mit den Mitmenschen, verunsichere sie. "Aber wir können neben vielen eine Lehre besonders ziehen aus diesem Jahr 2021: dass der Gläubige, der fest verankert ist in Jesus Christus und auf diesem Fundament des Evangeliums steht, dass der viel mehr in der Lage ist, Schwierigkeiten zu begegnen, weil sein Blick weit über das Natürliche hinaus geweitet wird; weil er diesen großen, allmächtigen Gott nicht als einen strafenden, sondern als einen liebenden Gott sieht und erfahren hat, der einen festen Plan nicht nur ersonnen hat, sondern auch verfolgt.", erläuterte der Apostel den Gläubigen.
Jesu frage uns heute: was meint ihr, wer ich bin? Wir wollen am Abschluss diesen Jahres mit der gleichen Zuversicht, mit der gleichen Vehemenz und Glaubensüberzeugung ausdrücken, was wir schon am Anfang des Jahres sagten: Jesus Christus, Du bist und bleibst meine Zuversicht! Du bist und bleibst meine Sicherheit! Du bist und bleibst meine Wahrheit! Du bist und bleibst meine Losung für die Zukunft!
Der stellvertretende Bezirksvorsteher, Hirte Dietmar Bruns, ergänzte in seinem Predigtbeitrag, dass heute Jesus Christus als Mensch nicht mehr unter uns lebe, anders als damals bei den Jüngern. Er hätte aber die Apostel gesandt, die als bevollmächtigte Gesandte und Botschafter an Jesu statt uns das Evangelium verkündigten. "Wenn wir jetzt gefragt würden, was denkst Du denn, was siehst Du, was sind Deine Erfahrungen, wer heute in unsere Mitte getreten ist?" richtete er sich an die Gottesdienstteilnehmer. Könnten wir dann aus ganzem Herzen und mit ganzer Seele sagen: Ja, das ist der Gesandte Jesu Christi, der in seinem Auftrag mir das Evangelium verkündet, mir in seinem Auftrag die Sünden vergibt und mit mir Heiliges Abendmahl feiert. Wir haben Dich erkannt im Wirken des Heiligen Geistes, im Wirken Deiner Knechte, und wir folgen Dir weiter nach. Du bleibst unsere Zukunft und wir warten auf diese Zukunft, die wir dann einmal bei und mit Dir erleben sollen.
Mit der Feier des Heiligen Abendmahls ging der Gottesdienst zu Ende. Mitgestaltet wurde dieser durch ein kleines Ensemble aus drei Musikerinnen (Orgel, Panflöte und Sopransolo). Gemäß der geltenden 2Gplus-Regelungen in der Gebietskirche konnten diese ohne Maske spielen und singen und erfreuten die große Gemeinde mit ihren Vorträgen.
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