Dorsten, 05.06.2022. Am Pfingstsonntag, dem 5. Juni 2022, feierte die Gemeinde Dorsten und alle geladenen Gäste ein großartiges Jubiläumsfest.
Einst entstanden in Hervest (1911), in Holsterhausen (1921) und in Wulfen (1971) 3 Gemeinden, die vor rund 10 Jahren zu einer Gemeinde zusammengelegt wurden. Leider konnte pandemiebedingt und den damit verbundenen Einschränkungen das 110-jährige Jubiläum im letzten Jahr nicht begangen werden. Aus diesem Grunde feierte die Gemeinde ihr 111-jähriges Bestehen in diesem Jahr unter dem Motto:
1 Gemeinde – 1 Glaube – 1 Ziel = 111 Jahre Gemeinde Dorsten
Bezirksvorsteher Jürgen Follmann, Leiter des Bezirks Dinslaken, feierte den Festgottesdienst mit den Gläubigen nach dem Bibelwort aus 1. Korinther 3, Vers 16: „Wisst ihr nicht, dass ihr Gottes Tempel seid und der Geist Gottes in euch wohnt?“
Nach dem Verlesen des Bibelwortes hieß der Bezirksvorsteher zunächst die versammelte Gemeinde, die ehemaligen Dorstener, sowie Bürgermeister Tobias Stockhoff und Dr. Andreas Adamzik vom Presbyterium der Evangelischen Kirchengemeinde Holsterhausen als Ehrengäste zum Pfingstgottesdienst herzlich willkommen. Zu Beginn beglückwünschte Bezirksvorsteher Follmann alle Gemeindemitglieder und alle Versammelten zum Pfingstfest, dem Geburtstag der Kirche Christi.
Gerd Struwe, ehemaliger Gemeindevorsteher der Gemeinde Dorsten, hielt im weiteren Verlauf eine Bibellesung aus 1. Korinther 12, Vers 1-11.
Umrahmt von verschiedenen Chorbeiträgen fuhr der Bezirksvorsteher mit seinem Predigtteil fort und hob hervor, dass im Alten Bund der Tempel das sichtbare Zeichen der Gegenwart Gottes inmitten seines Volkes war. Erst durch Jesus Christus wurde ein geistlicher Tempel errichtet, indem er die Kirche auf dieser Erde gründete. In ihr wirke sein Geist und wir als Christen dürften aus Gnaden Teil dieses Tempels sein.
Die Gemeinde als Tempel Gottes
Er stellte die Frage in die Gemeinde: „Wisst ihr´s? Oder wisst ihr es immer noch nicht. Habt ihr´s erlebt? Oder habt ihr es immer noch nicht erlebt. Die Gemeinde ist der Tempel, in der Gott wohnt und thront! In der Gemeinde kann man Danken, Gott um Hilfe anflehen, Gott bitten, dass sein Geist in seiner Kirche gegenwärtig bleibt, man kann Opfer bringen, Gott um Verzeihung bitten und um Vergebung der Sünden. In der Kirche Christi wird aber auch das Heilige Abendmahl gemeinsam gefeiert." Bezirksvorsteher Follmann brachte zum Ausdruck, dass der Gläubige in der Gemeinde des Herrn einen besonderen Spirit erleben könne, nämlich, Gott mehr zu gefallen als den Menschen! In der Gemeinde des Herrn wirke ein Geist, der nicht vortäuschen wolle, besser zu sein, als man sei. Wo Gottes Geist regiere, da wüßte man, das man Sünder sei und suche Gnade bei Gott. Im geistlichen Tempel herrsche auch Verlangen danach, dass dieses Bewusstsein weitergetragen würde in die nächsten Generationen hinein. Gott sei in der Mitte der Gemeinde erlebbar, erfahrbar, spürbar, hörbar. Der Bezirksvorsteher lenkte den Blick zum Ende seiner Predigt auf den Tempelschatz des geistlichen Tempels. Er führte das Gold der Wahrheit, das Silber der Liebe, jede geweinte Träne als Perlen an und nannte als letzten Bestandteil des Schatzes die Diamanten der Treue, die teilweise unter großem Druck entstanden seien.
Jeder Gläubige als Tempel Gottes
Bezirksvorsteher Michael Nehrke aus dem Bezirk Münster und ebenfalls ehemaliger Gemeindevorsteher der Gemeinde Dorsten, erinnerte an einen Schwerpunkt aus dem letzten Jubiläumsgottesdienst anlässlich 100 Jahre Dorsten, den damals noch Bezirksapostel Brinkmann in die Gemeinde legte. "Der Tempel Gottes ist heilig und der seid ihr!"
Er rief die Gläubigen dazu auf: "Lasst uns immer wieder Jubiläum feiern, in einem jeden Gottesdienst, weil Kirche Christi immer noch da ist und Heiliger Geist immer noch wirkt. Wir wollen uns immer inspirieren lassen vom heiligen Geist." Bezirksvorsteher Nehrke merkte an, dass jeder Gläubige zunächst in sich selbst, aber auch in der Gemeinde für eine bestenfalls tolle Stimmung verantwortlich sei, es möge aber auch eine Aufbruchstimmung mit Blick auf das Glaubensziel in der Gemeinde des Herrn herrschen. Abschließend sprach Michael Nehrke die Festgemeinde an, es möge aus ihr herausstrahlen, dass auch heute noch Heiliger Geist in der Kirche Christi wirke.
Der Tempel Gottes ist rein und heilig
In der Vorbereitung auf das Heilige Abendmahl stellte der Gemeindevorsteher, Evangelist Klaus Bublitz, die Freude und Dankbarkeit in den Mittelpunkt. Er bedankte sich bei jedem Einzelnen aus der Gemeinde, er bedankte sich bei den Ehemaligen für ihr Wirken und ihre Opfer in Vergangenheit. Das Resultat sei für die gegenwärtige Gemeinde eine Wohlfühlgemeinde! Mit Blick auf die Sündenvergebung und das Heilige Abendmahl ermunterte der Evangelist die Gemeinde zu einer heiligen Atmosphäre und einem heiligen Augenblick. Er zitierte, bezogen auf die innere feine Herzensreinheit, das bekannte Kindergebet: „Ich bin klein, mein Herz ist rein, es soll niemand drin wohnen, als Jesus allein!“ Bezogen auf eventuelle Altlasten in einer Gemeinde, wo viel Bewegung sei, stellte der Gemeindevorsteher an die Gläubigen abschließend die Frage: „Ist jetzt in deinem Tempel Jesus der Regierende?“
Nach der Feier des Heiligen Abendmahls beendete der Bezirksvorsteher Jürgen Follmann den Gottesdienst mit Gebet und abschließendem Schlusssegen.
Ansprache des Bürgermeisters Tobias Stockhoff
Bezirksevangelist i.R. Horst Preuten, auch ehemaliger Gemeindevorsteher der Gemeinde Dorsten, verlas im Anschluss des Festgottesdienstes die Gemeindechronik (siehe auch 111-Jahreneuapostolische-Kirche-in-Dorsten)
Zur Freude aller Gottesdienstteilnehmer gratulierte der Bürgermeister der Stadt Dorsten persönlich der ganzen Gemeinde zu ihrem Jubiläumstag und verwandte in seiner Ansprache die schöne Anrede.: „Liebe Schwestern und Brüder.“ Der Bürgermeister wünschte zunächst allen Anwesenden ein frohes und gesegnetes Pfingstfest und ergänzte, dass er selbst als fünfjähriger Junge von seiner Oma eine wunderbare Erklärung erhalten habe, was Pfingsten bedeute: " - ganz einfach – Geburtstag der Kirche!" Deshalb passe das heutige Jubiläumsfest perfekt zu dem heutigen Pfingstfest. Der Bürgermeister hob in seiner Ansprache unter anderem ein konstruktives Miteinander und die christlichen Werte in Deutschland hervor. Persönlich gratulierte der Bürgermeister mit einem Bibelwort aus Jesaja 11, 1-3, welches im Zusammenhang mit einem christlichen Pfingstlied steht: „Und es wird ein Reis hervorgehen aus dem Stamm Isais und ein Zweig aus seiner Wurzel Frucht bringen. Auf ihm wird ruhen der Geist des Herrn, der Geist der
Weisheit und der Einsicht, der Geist des Rates und der Stärke, der Geist der Erkenntnis und der Frömmigkeit. Und Wohlgefallen wird er haben an der Furcht des Herrn.“ Im Weiteren beschrieb der Bürgermeister die zuvor genannten sieben Gaben des Heiligen Geistes aus dem Bibelwort und gab zu verstehen, dass diese sieben Gaben die Gemeinde Dorsten über die 111 Jahre begleitet hätten. Am Ende übergab der Bürgermeister dem Gemeindevorsteher Bublitz einen Auszug des beschriebenen Liedes und die Gemeinde bedankte sich für die Ansprache und das Geschenk mit Applaus.
Jubiläumsgrüße der Ev. Kirchengemeinde Holsterhausen
Bevor es dann zu den weiteren Festaktivitäten des Jubiläum überging, gratulierte auch Dr. Andreas Adamzik vom Presbyterium der Evangelischen Kirchengemeinde Holsterhausen der Neuapostolischen Kirchengemeinde Dorsten. Als Kirchmeister der Nachbargemeinde war er stellvertretend für die verhinderten Gemeindepfarrer gekommen. Herr Adamzik betonte das schöne Motto: "Eine Gemeinde – Ein Glaube – Ein Ziel" und nannte es sehr bedeutungsvoll gerade heute an Pfingsten, dem Geburtstag aller Christen, unabhängig welcher äußerlichen Richtung, somit seien wir alle eine Gemeinde, Schwestern und Brüder! Herr Adamzik führte weiter aus, dass die Zahl 111 eine sogenannte Engelszahl sei. Für jede 1 stehe Vater, Sohn und Heiliger Geist, aber auch die Dankbarkeit. Abschließend hob Herr Adamzik hervor, dass 111 Jahre nur schaffbar sind, wenn über allem Gottes Segen liege und gratulierte der Gemeinde mit dem Psalm 111 und den besten Glückwunschen für die Zukunft. Als Zeichen der Verbundenheit wurde der Gemeinde zum Schluss als Geschenk ein Kreuz überreicht.
Weitere Festaktivitäten
Im Kirchensaal wurden nach dem Gottesdienst mehrere Roll-up-Banner zur Information über die Neuapostolische Kirche aufgestellt und zwei große Fotowände mit Erinnerungen der letzten 11 Jahre präsentiert. Die nachfolgenden Feierlichkeiten wurden mit einem reichhaltigen Brunch & Grillen begleitet, Kaffee und Kuchen mit frischen Waffeln, sowie Holzarbeiten, Malworkshop, Basar & Bücherbasar, Spieltonne & Wii für die Kinder.
Um 14.30 Uhr wurde ein gemeinsamer Kanon eingeübt, der anschließend auch gemeinsam vortragen wurde.
Für jeden Sitzplatz wurde für den Jubiläumsgottesdienst ein persönlicher Begrüßungsflyer ausgelegt, in dem ein von den Kindern gebasteltes Holzlesezeichen angehängt war. Sicherlich eine kleine, schöne Erinnerung an diesen besonderen Tag.
Die eingenommenen Spenden an diesem Tag gingen an die „Deutsche Kinderkrebsstiftung“ und NAK Karitativ. Ein herzliches Dankeschön an alle, die für diesen Tag mitgewirkt haben und diesen Tag ermöglicht haben.
© Bezirk Dinslaken