Mittwoch, 08.03.2023. Den Wochengottesdienst feierte Bezirksapostelhelfer Stefan Pöschel an diesem Mittwochabend mit 97 Gottesdienstteilnehmern aus den Gemeinden Hiesfeld und Dinslaken. Der stellvertretende Bezirksvorsteher, Hirte Bruns, sowie die Vorsteher des Kirchenbezirks Dinslaken begleiteten ihn.
Vor dem Gottesdienst stimmte ein Querflöten-Duo begleitet durch Piano / Orgel mit ihren Instrmentalvorträgen die Gläubigen auf diesen besonderen Gottesdienst ein. Nach dem Eingangslied: Bei dir, Jesus, will ich bleiben (Gesanguch Nr. 282), und dem Eingangsgebet verwandte der Bezirksapostelhelfer das Bibelwort nach Joh 15,4.5: Bleibt in mir und ich in euch. Wie die Rebe keine Frucht bringen kann aus sich selbst, wenn sie nicht am Weinstock bleibt, so auch ihr nicht, wenn ihr nicht in mir bleibt. Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben. Wer in mir bleibt und ich in ihm, der bringt viel Frucht; denn ohne mich könnt ihr nichts tun.
Frieden in der Angst der Welt
Angeregt durch den Chorvortrag "Meinen Frieden gebe ich Euch" (?) griff der Bezirksapostelhelfer eine Aussage aus dem Liedtext auf, in der es heißt: wenn Ihr noch Angst habt in der Welt. Er sagte dazu, dass es durchaus eine Vielzahl von Anlässen gäbe, die dem Einzelnen Angst und Bange machen können. Dies sei vielleicht etwas sehr Substanzielles in unserem Leben, etwa eine negative, reale Veränderung, die einen nachdenklich und ängstlich im Hinblick auf die Zukunft werden lasse. Vielleicht sei es aber auch eine Unruhe in uns selbst, oder aber eine allgemeine Ängstlichkeit. Dies alles sei immer auf die Zukunft bezogen, vor der Vergangenheit brauche man keine Angst mehr zu haben.
"Dass der Mensch Angst hat, das ist seit dem Sündenfall so", erläuterte der Bezirksapostelhelfer den Gläubigen. Zuvor sei der Mensch in Harmonie mit Gott gewesen, es fehlte im nichts. Er war nach dem Ebenbild Gottes geschaffen und es bedrohten ihn keine Gefahren. Ähnlich wie im Paradies seinerzeit werde es in der Neuen Schöpfung sein, wie es der Prophet ausdrückte, dass Wolf und Lamm nebeneinander weiden sollen (Jesaja 65,25). Nach dem Sündenfall war es von Stund an anders. Der Mensch bekam Angst um sein Leben, weil er sterblich geworden war. Die Angst um Hab und Gut trat hinzu und auch die Angst, vor Anderen schlecht da zu stehen. Und dies entwickelte sich über die Zeit weiter, die Angst war nun im Leben der Menschen da.
Dies sei auch zu Jesu Lebzeiten so gewesen, mit ihm verband sich aber auch die Hoffnung, Jesus Christus könne daran etwas ändern. Man sah in ihm einen Hoffnungsträger, um die Lebensverhältnisse der Menschen zu verändern. Dazu sei Jesus Christus aber nicht erschienen, sondern um die Beziehung des Menschen zu Gott, dieses ursprüngliche Verhältnis, wieder herzustellen. Dies habe er den Menschen und seinen Jüngern verkündigt. Und obwohl die Jünger glaubten, dass er ihnen die Zukunft bei Gott, dem Vater, bereiten würde, hatten sie auch Angst im Hinblick auf den Leidensweg Christi, wie Jesus es selbst voraussagte. Deswegen sagte Jesus ihnen ein Wort, welches der Bezirksapostelhelfer Pöschel auch heute Abend in die Gemeinde legen will: Euer Herz erschrecke nicht! Glaubt an Gott und glaubt an mich! (Joh 14,1) Jesus Christus stehe über allen möglichen Gründen für ein Erschrecken. Er habe gesagt: ich bin jeden Tag bei dir bis an der Welt Ende. Lasst uns an die Allmacht und an die Liebe Gottes und an seine Fürsorge glauben, appellierte der Bezirksapostelhelfer an die Gottesdienstteilnehmer, denn Gott halte alles fest in seiner Hand, halte schützend seine Hand über dich und mich.
Dauerhaft mit Jesus verbunden
Das Bild vom Weinstock und den Reben, welches Jesus benutzte, sei wohlbekannt, jeder begreife es. Jesus beschreibt sich als den Weinstock und seine Jüngerinn und Jünger als die Reben. Diese seien fest und unmittelbar mit dem Weinstock verbunden. Die Aussage Jesu in dem Bibelwort: Bleibt in mir und ich in euch, erfordere eine dauerhafte Verbindung zu Jesus Christus, das sei wesentlich. Es hätte auch damals schon Menschen gegeben, die eine vorübergehende Begegnung mit Jesus hatten. Jesus habe ihnen vielleicht auch Gutes tun können, sie seien aber nicht zu Nachfolgerinnen und Nachfolgern geworden.
Daran appelliere Jesus Christus auch heute, wenn er sich an seine Gemeinde wendet, jeder Einzelne möge bitte eine dauerhafte Verbindung zu ihm aufbauen und halten. Aus dem Weinstock kommen die Reben hervor. So komme unser Glaube, unser Seelenheil aus ihm, Jesus Christus. Die Rebe könne sich nur entwickeln, wenn sie mit dem Weinstock verbunden bleibe. So sei es auch mit unserem Glauben, mit unserer Nachfolge. Die Liebe Jesu Christi zu uns verbinde uns mit ihm und diese Liebe zu uns gebe Jesus Christus niemals auf. In der Feier des Heiligen Abendmahls werde die Liebe Jesu zu uns Menschen besonders deutlich. Umgekehrt solle unser Glaube und unsere Liebe zu Jesus uns fest mit ihm verbinden. Dadurch käme es nach dem Bibelwort zu viel Frucht.
Verbindung durch Wort und Sakramente
Die Verbindung zu ihm halten wir zum einen durch das beständige Hören seines Lebenswortes in den Gottesdiensten, wie man als Christin oder Christ sein Leben heute gestalten könne, so Bezirksapostelhelfer Pöschel, und ein noch lesbarer Brief Christi werde, als man vielleicht heute schon sei. Zum anderen haben wir die Verbindung durch die Sakramente Heilige Wassertaufe und Heilige Versiegelung. Hierdurch wurde göttliches Leben in uns gelegt. Verschaffen wir ihm Raum in uns, so pflegen wir eine innige Verbindung mit Jesus Christus, fuhr Bezirksapostelhelfer Pöschel fort. Mit anderen Worten, wie könne man im Alltag wie Jesus Christus denken, reden und handeln: was würde Jesus Christus in meiner konkreten Alltagssituation jetzt tun? Der Heilige Geist, den wir als Gabe empfangen durften, würde untrüglich Auskunft hierzu geben. Zum dritten halten wir die Verbindung zu Jesus Christus durch die Feier des Sakraments im Heiligen Abendmahl.
Verbindung zu Jesus trägt Früchte
Dieses Sakrament vermittele Kraft, ja Überwinderkräfte, von Jesus Christus, auch gegen die Angst, erläuterte der Bezirksapostelhelfer, und verwies auf Jesu Situation im Garten Gethsemane. Jesus hätte dort auch Angst vor seinem Leidensweg und Opfertod gehabt, diese aber durch die innige Verbindung zu Gott, seinem Vater, überwunden. Er verließ sich schließlich nach einem intensiven Gebet darauf, dass Gott ihn liebte. Er konnte dann sagen, nicht mein, sondern dein Wille geschehe.
Zum Abschluss seiner Predigt verwies Bezirksapostelhelfer Pöschel auf die Frucht des Geistes, die die Verbindung zu Jesus hervorbringen, wie sie in Galater 5,22 beschrieben ist. Dort seien viele Tugenden durch Apostel Paulus seinerzeit aufgeführt worden, die auch uns auszeichnen mögen. Wir können durch diese Früchte zeigen, dass wir mit Jesus verbunden sind. Ohne Jesus heißt es im Bibelwort, können wir nichts tun - umgekehrt bedeute dies, mit ihm könnten wir alles tun.
Bewusste Entscheidung für Jesus
Nach einem Instrumentalvortrag "How great Thou art" (O, großer Gott) aus dem engl. Gesangbuch Nr. 15, setzte Priester Markus Arndt aus der Gemeinde Wesel in seinem Predigtbeitrag zunächst den Akzent, dass Jesus Christus auch die Auferstehung und das Leben sei. Er erinnerte damit an die Stärke Jesu Christi, der selbst den Tod überwunden habe, und dass wir deshalb auch keine Angst haben müssten. Jesus Christus sei immer an unserer Seite. Damit kehre ein besonderer Frieden in unsere Seele ein, der eine Stärkung bedeute. Danach ging Priester Arndt darauf ein, dass anders als bei einem Weinstock und den Reben wir als Menschen ja eine freie Entscheidung hätten, ob wir bei Jesus bleiben wollten oder nicht. Er verwies auf die letzte Strophe des Eingangsliedes: Ja, Herr Jesus, bei Dir bleib ich, so in Freude wie in Leid, bei Dir bleib ich, Dir verschreib ich mich für Zeit und Ewigkeit. Die Entscheidung, ich will an dem Weinstock Christi bleiben, mögen wir doch immer wieder neu treffen. Dann könnten auch, bildlich gesprochen, die Trauben an den Reben wachsen und schmackhafter werden. Dies bedeute im übertragenen Sinne, immer mehr in das Wesen Jesu Christi hineinzuwachsen und zur Vollendung im Glauben zu reifen. Dann könne Jesu Christi wiederkommen und es werde geerntet (nach Offenb. 14, 15.16).
Nach der Feier des Heiligen Abendmahls beendete Bezirksapostelhelfer Pöschel den Gottesdienst mit Gebet und trinitarischem Schlusssegen.
© Bezirk Dinslaken