Dinslaken, 14.06.2023. Der Wochengottesdienst an diesem sommerlichen Mittwochabend fand nicht im üblichen Rahmen statt. Bezirksapostelhelfer Stefan Pöschel feierte ihn mit 200 Gläubigen aus dem gesamten Kirchenbezirk Dinslaken.
Er beauftragte Priester Carsten Meybohm als Vorsteher, entlastete den bisherigen Vorsteher Daniel Ansorge und versetzte Priester Walter Pannars in den Ruhestand (alle Gemeinde Dinslaken).
Der Bezirksvorsteher, Bischof Michael Eberle, und die Vorsteher des Kirchenbezirks begleiteten den Bezirksapostelhelfer. Einen Monat zuvor, am Himmelfahrtstag, hatte Bezirksapostel Rainer Storck die Gemeinde Dinslaken besucht und einen Wechsel in der Bezirksleitung durchgeführt (wir berichteten). Der bisherige Vorsteher der Gemeinde Dinslaken, Evangelist Daniel Ansorge, war als stellvertretender Bezirksvorsteher ernannt worden. Nun sollte er von dem Vorsteherauftrag entlastet und Priester Carsten Meybohm als neuer Vorsteher für die Gemeinde Dinslaken beauftragt werden.
Vorsteherwechsel in Dinslaken
Der Bezirksapostelhelfer wandte sich zunächst an alle drei Amtsträger und betonte, dass wir nicht Gott erwählt hätten, sondern anders herum Gott den Amtsträger ausersehen habe. Gott wolle in der Gemeinde wohnen und es sei ein Teil des Auftrags der Amtsträger, in der Wohnung Gottes, der Gemeinde, für die göttliche Ordnung zu sorgen und darauf zu achten, dass die Heiligkeit des Hauses Gottes erhalten bleibe. Evangelist Daniel Ansorge hatte die Gemeinde Dinslaken seit acht Jahren geleitet. Der Bezirksapostelhelfer würdigte die seelsorgerische Tätigkeit des Evangelisten, dass er in all diesen Jahren diese Heiligung gesucht und so in die Gemeinde getreten sei. Dies sei außerordentlich wichtig, denn nur, wenn Gott uns heiligt, seien wir bereit zum Dienst in seinem Hause. Es gelte immer zu wissen, dass es die Herde des guten Hirten und nicht unsere Herde sei (vgl. Joh. 10,14-16). Daniel Ansorge würde zwar nun vom Vorsteherauftrag entlastet, bliebe der Gemeinde aber als stellvertretender Bezirksvorsteher weiterhin verbunden.
Und als neuer Vorsteher solle Priester Meybohm das ebenfalls so halten. Niemand sollte sich an unser Herz legen, sondern an das Herz des guten Hirten, wir nähmen uns zurück und das sei wichtig, gab Bezirksapostelhelfer Pöschel dem künftigen Vorsteher mit auf den Weg. Das Tragen der Sorgen der Gemeindemitglieder an das Hirtenherz Jesu sei die vornehme Aufgabe für alle, die mitarbeiten, so der Bezirksapostelhelfer. Wir sollten bewusst im Auftrag unseres Senders tätig sein und alle persönlichen Eigenarten zurückstellen. Es sei ein Bild, das Jesus Christus selbst gegeben habe, der gute Hirte und seine Schafe. Als Vorsteher solle er auch dem verlorenen Schaf nachgehen, seine Verletzungen verbinden, es auf den Arm nehmen und zurück in die Herde führen. Carsten Meybohm (56) wurde in ein neuapostolisches Elternhaus hinein geboren und hatte seinen ersten Amtsauftrag als Unterdiakon in 1987 für die Gemeinde Dinslaken empfangen. Im Jahr 1999 war er nach Plettenberg umgezogen und wurde dort durch Apostel König in seinem Amtsauftrag bestätigt. Im Jahr 2001 zog er mit seiner Ehefrau Dana jedoch schon wieder nach Dinslaken zurück und empfing dort durch Apostel Schwerdtfeger in 2002 das Diakonenamt und in 2007 das Priesteramt, jeweils für die Gemeinde Dinslaken.
Ruhesetzung
Priester Walter Pannars (67) hatte am 14.03.1982 seinen ersten Amtsauftrag als Unterdiakon für die Gemeinde Dinslaken empfangen. Die Ordination zum Diakon folgte im Jahr 2002 und zum Priester in 2007. Seit nunmehr über 41 Jahren hat er seinen Dienst in der Gemeinde Dinslaken verrichtet. In seiner Ansprache an Priester Pannars betonte der Bezirksapostelhelfer, dass eine Gemeinde auch als ein Tempel oder eine Wohnung Gottes angesehen werden könne (vgl. z. B. 2. Kor. 6,16). Eltern wüssten, dass die eigene Wohnung manchmal nicht wiederzuerkennen sei, wenn sie über das Wochenende verreist seien und die Wohnung ihren jugendlichen Kindern für eine Feier überlassen hätten. Das könne vorkommen, aber so mag es nicht in der Gemeinde des Herrn sein. "Du hast immer dafür gesorgt, mein lieber Priester Walter, dass auch die Ordnung im Hause Gottes gewahrt bleibt.", wandte sich der Apostel ganz persönlich an Walter Pannars. Das sei auch eine Aufgabe der Amtsträgerinnen und Amtsträger dafür zu sorgen, dass es im Hause Gottes feierlich zugeht und wir selbst Anteil an der Feierlichkeit und der Heiligkeit haben. Dies habe Priester Walter Pannars über viele Jahre vollzogen, würdigte Bezirksapostelhelfer Pöschel die Amtstätigkeit des Priesters. Darüber hinaus sei Priester Pannars immer zum Dienst bereit gewesen, wenn er gerufen worden sei, in der Wortverkündigung am Altar. Er habe sich immer mit seinen Segensträgern verbunden und oft den Kontakt gesucht, schloss der Bezirksapostelhelfer seine Ausführungen.
Gott schafft Gutes
Im Gottesdienst hatte zuvor Bezirksapostelhelfer Stefan Pöschel das Bibelwort aus Johannes 10,4 in seiner Predigt verarbeitet: Wenn er all seine Schafe hinausgeslassen hat, geht er vor ihnen her und die Schafte folgen ihm nach; denn sie kennen seine Stimme. Doch als Einstieg in den Gottesdienst gab er den versammelten Gläubigen ein besonderes Trostwort aus 1. Mose 50,20: Ihr gedachtet es böse mit mir zu machen, aber Gott gedachte es gut zu machen ... Es stammt aus der Begebenheit, als die Söhne Jakobs in Ägypten vor ihrem Bruder Josef, den sie viele Jahre zuvor als Sklaven nach Ägypten verkauft hatten, standen, um ihn um Vergebung und Hilfe zu bitten. Josef war inzwischen zum zweitmächtigsten Mann, zum Vize-Pharao, aufgestiegen, so dass die Brüder Josefs seine Vergeltung fürchteten. Josef unterschied schon, dass infolge des Verkaufs als Sklave das Leben ihm übel mitgespielt hatte, dass sich Interessen gegen ihn verbündeten. Er hatte all das Unglück und die Schicksalsschläge aber nicht seinem Gott zugeordnet und somit das Vertrauen in seinen Gott nie verloren, was durch seine Aussage: Gott gedachte es gut zu machen, bezeugt wird. Auch uns passiere in unserem Leben manches, was wir als Unglück und Schicksalsschläge empfänden. Halten wir uns an das Vorbild des Josef, geben wir nicht Gott die Schuld dafür. Josef erkannte, es waren Menschen als Werkzeuge des Bösen, die ihn versuchen wollten. Aber Gott war größer als alles Böse und gedachte, es gut mit ihm zu machen. Ja, Gott könne sogar aus etwas Schlechtem oder Bösem, etwas Gutes machen, aus einem scheinbaren Unglück ein Glück, so der Bezirksapostelhelfer. Dies mögen die Gläubigen für ihren Lebensalltag mitnehmen und Gott trotz manchen Unglücks wie Josef weiter vertrauen.
Der gute Hirte ruft zur Nachfolge
Nach der Bibellesung aus Johannes 10,1-6a war Schwerpunkt der Predigt von Bezirksapostelhelfer Pöschel die Gute-Hirte-Rede Jesu Christi, wie sie im 10. Kapitel des Johannesevangeliums enthalten ist. Die Bildrede von dem Hirten und der Schafherde sei unmittelbar eingängig, auch wenn wir heute hier zumeist Stadtmenschen seien und vielleicht noch nie mit einer Schafherde zu tun hatten. In dem Bild bedeuteten die Schafe die Menschen und der gute Hirte ist Jesus Christus, der alle Menschen zu sich ruft.
Die Menschen, die seine Stimme hören und ihm folgen, treten in seine Nachfolge und werden seine Mitarbeiter in der Verkündigung des Evangeliums allen Menschen. Daran ist der Heilswille Jesu und die Liebe Gottes zu erkennen. Er stellte den Anwesenden die Frage: Jesus Christus ruft Dich heute durch seine Apostel, hörst Du ihn, folgst Du seiner Stimme? Er ruft uns in den Gottesdienst, um uns zu lehren, uns das Wort zu geben und uns die Zukunft zu eröffnen. Auch die Erneuerung des inwendigen Menschen und die Einstellung zur Nachfolge Christi sei damit verbunden. Der Ruf Christi soll uns auch dazu führen, nach den Grundsätzen des Evangeliums zu leben. Es ist unsere Aufgabe, genau auf den Ruf Jesu zu hören in einer Zeit medialen Überangebots, welches sich oftmals lautstark äußert.
Jesus kennt dich
Später in dem Bibeltext heißt es, dass der gute Hirte seine Schafe kenne. Jesus Christus kennt dich, er kennt dich mit Namen, versicherte der Bezirksapostelhelfer die Gemeindemitglieder. Er wisse um die Sorgen des Einzelnen und wie es ihm ginge, und werde das Richtig für jeden vorbereiten, dass jeder in der Nachfolge Christi zurecht kommen könne. Es komme schließlich darauf an, nicht in seinen Meinungen, Einstellung und Anschauungen zu verharren, sondern Jesu Lehre im Lebensalltag in Gottes- und Nächstenliebe zu folgen. Bei Unsicherheiten, ob das von uns Gehörte der Ruf Jesu sei, gelte es mit der empfangenen Gabe Heiligen Geistes hinzuschauen, ob es dem Willen Gottes entspreche. Der Grundton des Rufs Christi sei Liebe und der Wille Gottes sei, ewige Gemeinschaft mit den Menschen in ewiger Harmonie zu haben.
In seinem Predigtbeitrag verwies Bischof Eberle auf die Begebenheit, als der junge Priesterschüler Samuel im Hause des Priesters Eli diente und nachts gerufen wurde, und dachte, es sei Eli. Dieser verneinte es. Dies wiederholte sich zweimal. Eli nahm nun wahr, dass Gott wohl Samuel gerufen hat, und gab ihm den Rat, bei dem nächsten Ruf zu antworten: Rede Herr, denn dein Knecht hört! So gelte es auch für uns, sich dem Ruf Gottes zu stellen und der Rede Gottes zuzuhören.
Nach der Feier des Heiligen Abendmahls und der Durchführung der Amtshandlungen beendete Bezirksapostelhelfer Pöschel den Gottesdienst mit Gebet und Schlusssegen.
© Bezirk Dinslaken
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